Das Rieseneck ist eine Anhöhe, die den nordwestlichen Rand des Hummelshainer Waldgebietes bildet. Trotz der hohen Bäume bieten sich an so mancher Stelle des blau gekennzeichneten überregionalen Wanderweges von Saalfeld nach Bad Frankenhausen wundervolle Blicke zum geschichtsträchtigen Orlamünde, in das Saaletal mit den malerischen Orten Freienorla und Kleineutersdorf sowie zur Leuchtenburg. Die Schönheit dieses Ortes faszinierte Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg so sehr, dass er sich nach seinem Thronverzicht zum Ende des ersten Weltkrieges fortan “Freiherr vom Rieseneck” nannte.

Im Rieseneck gibt es neben der außergewöhnlich schönen Landschaft noch sehr viel mehr zu entdecken. So befinden sich auf dem mehrere Quadratkilometer großen Gebiet die historische Jagdanlage mit dem dazugehörigen “Blasehaus”, dem “Grünen Haus” und der Remise sowie dem ganz besonderen Schmuckstück des Waldes: dem Herzogstuhl. Lediglich dieser ist unserem Herzog Ernst II. zu verdanken, während die anderen Bauten auf nunmehr drei Jahrhunderte zurückblicken.

 

Über den Namen Rieseneck lässt sich nur sagen, dass er wahrscheinlich aus dem altdeutschen Wort “ris, riz” entstanden ist, was nichts anderes als “Zweig, Gebüsch, Wald” bedeutet. Es ist aber auch möglich, dass es seinen Namen der Form einer “riesigen Ecke” verdankt, die sich als Plateau zwischen Drehbachgrund und Schleifgrund an den Abhang zur Saale hin erstreckt, Vor diesem Abhang (auf dem Hiemberg, auch Hühnberg bezeichnet) wiederum sind noch die Spuren einer frühzeitlichen Fliehburg zu finden.

Das gesamte Rieseneck mit den darauf befindlichen Bauten steht unter Denkmalschutz und der Obhut des “Freundeskreis Riseneck”, einem Verein dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe und Leidenschaft gemacht haben, diesen Ort und all dessen Schätze mit viel Gespür und großem Engagement zu pflegen und immerfort zu erhalten.